Digitalisierung in der Produktion. 5 Faktoren, die über den Erfolg entscheiden.
… und 5 Fragen, die Sie sich daher zumuten sollten
Wartungskosten um 30 Prozent senken, Stillstände zu 70 Prozent verhindern – Für produzierende KMUs ist das Potenzial von Digitalisierung besonders groß. Warum wird es trotzdem nur selten ausgeschöpft?
Der eine Teil der Entscheider ist euphorisch, der andere skeptisch, der nächste überfragt: Können die wirtschaftlichen Erwartungen von innerbetrieblicher Digitalisierung erfüllt werden? Zahlen sich die Investitionen aus? Die Zurückhaltung der Zögerlichen ist berechtigt. Die Euphorie der Optimisten ebenfalls. Denn: Digitalisierung ist zwar nicht zwangsläufig der Weg zum Erfolg – unter bestimmten Voraussetzungen aber durchaus der wahrscheinliche. Vor allem für Klein- und Mittelbetriebe im produzierenden Gewerbe.
Die Praxis zeigt: Die Faktoren, die über Erfolg und Misserfolg von Digitalisierungsprojekten entscheiden, sind stets dieselben. Deshalb ist es sinnvoll, sich einige Fragen zu stellen. UND: sich die ehrlichen Antworten zuzumuten.
Werfen wir zu viele Bälle in die Luft?
Egal ob aus Euphorie oder aus drängendem Handlungsbedarf: Zu viel zu schnell ist der falsche Weg. Wer an zu vielen Enden gleichzeitig anpackt, ist in Gefahr den wichtigsten Punkt aus den Augen zu verlieren: Die einzelnen Schritte jedes Digitalisierungsprojektes bauen aufeinander auf. Die Lösung: eine Roadmap, in der die einzelnen Digitalisierungsschritte priorisiert sind. Hier ist Realismus gefragt – die Superpower erfolgreicher Digitalisierer. Gleichzeitig zeigt sich: Die ersten Schritte der Digitalisierung können ganz einfach sein – und wecken den Wunsch nach weiteren.
Haben wir den Mut, den es erfordert?
Wer den Status Quo nicht kennt, wird ihn auch mittels Digitalisierung nicht verbessern. Hier kommt die Krux: genau hinzuschauen, kann wehtun. Wer gesteht sich schon gerne Fehler ein. Noch dazu solche, die jahrelang wiederholt wurden. Aber der Mut zur Wahrheit zahlt sich aus: Die Erfolgschancen der Digitalisierung steigen in dem Ausmaß, in der vorhandene Schwachstellen konsequent aufgedeckt werden. Denn nur wenn bisherige Routinen „gnadenlos“ durchleuchtet werden, können die Effekte, die die neuen Technologien bieten, umfassend greifen.
Kennen wir unsere Kennzahlen?
Warum erreichen so viele Menschen ihre Ziele nicht? Weil sie keine haben. Das gilt freilich auch für Unternehmen. Nur wenn klar ist, welche Vorteile genau eine Smart Factory generieren soll, haben Planung und Umsetzung eine Chance. Alles andere endet vorhersehbar in Beliebigkeit und Frustration. Es wird viel getan und auch durchaus viel erreicht – aber es schlägt sich nicht dort nieder, wo es soll. Daher: Kennzahlen und Benchmarks umsichtig definieren – und dabei auf die erwähnte Roadmap zurückgreifen.
Verwechseln wir Mittel und Zweck?
Wer einen Hammer hat, sieht überall Nägel, attestierte Neil Postman in den 80er Jahren. Dieses Phänomen zeigt sich auch beim Einsatz von Technologien. Doch Digitalisierung ist nicht Selbstzweck, sondern Werkzeug: ein Werkzeug, das Produktionsprozesse entscheidend optimieren kann. Dies gelingt aber nur dann, wenn die zur Verfügung stehenden Technologien umsichtig eingesetzt und verknüpft werden. Und das erfordert eine Strategie die über Aktionismus und überstürzte Einzellösungen hinausdenkt, plant und implementiert.
Wissen wir, was wir nicht wissen?
Digitalisierung erfordert Know-how. Dieses Fundament kann nicht vorausgesetzt werden. Jedes Unternehmen muss es aufbauen. Durch eine entsprechende Schulung von MitarbeiterInnen, durch umsichtiges Recruiting, durch externe Beratung. Das bedeutet aber auch: Lernbereitschaft, Offenheit und Geduld sind gefordert. Und das in allen Ebenen der betrieblichen Hierarchie. Wenn Sie wissen, was Sie nicht wissen – und entsprechend aktiv werden, sind Sie anderen Unternehmen weit voraus. Denn knapp 40 Prozent der Unternehmen gestehen ein, fehlenden Know-how sei der Hauptgrund für das Scheitern ihrer Digitalisierungsprozesse. Das können Sie besser!